Neue Direktion im Hotel Privata

Seit über 100 Jahren ist das Hotel Privata im Besitz unserer Familie. Von Beginn an haben historische Ereignisse den Familienbetrieb geprägt. Von den Anfängen des Wintertourismus, dem Bau des ersten Silser Skilifts über die Rennerfolge meines Vaters bis hin zur ganz besonderen regional-mediterranen Privata-Küche: Der Wandel der Zeit hat das einstige Bauernhaus zu einem unersetzlichen Bijou wachsen lassen. Viele wunderbare Geschichten von Gästen und Familie wurden hier geschrieben. 24 Jahre habe ich mit Leidenschaft das Traditionshotel mitgestaltet und die letzten 14 Jahre den lebhaften Hotelbetrieb geführt. Nun ist es Zeit für ein nächstes Kapitel und ich freue mich sehr, das neue Direktionsehepaar vorzustellen.

Als Einheimische kennen Franco und Claudia Gilly die Landschaft und die Kultur des Engadins mit all ihren Besonderheiten seit Kindheitstagen, in denen sie in Sils und Maloja aufgewachsen sind. Seit Juni 2023 führen sie den Hotelbetrieb eigenständig und ich unterstütze sie bei strategischen Belangen.

Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass das Hotel Privata eine einzigartige Ruheoase für Gäste und Freunde bleibt und ein Ort, der Freude, Inspiration und Engadiner Tradition vereint.

Franco, Claudia und Corina freuen sich mit dem gesamten Privata-Team auf Euren nächsten Besuch.

Claudia, Corina und Franco
Claudia, Corina und Franco

Geschichte – 100 Jahre Hotel Privata

Das Hotel Privata wurde 1921 als „Pensiun Privata“ von meinen Urgrosseltern Nuot Bezzola und Madalena Bezzola-Barblan gegründet und befindet sich seitdem ununterbrochen in Familienbesitz.

Die eigentliche Geschichte des Hauses beginnt jedoch bereits im Jahr 1630. Für 260 Jahre wurde unser Haus bis 1889 als Bauernhaus genutzt. Unsere heutige Stüvetta war die frühere Stube des Bauernhauses und unsere Suite im ersten Stock wurde als Schlafzimmer der Familie genutzt. Während das Kaminzimmer die sogenannte Winterküche des Bauernhauses war. In unseren Kellern sind die uralten Gewölbestrukturen hervorragend sichtbar und im Haus befinden sich noch Schränke und Truhen aus dieser Zeit, die dem Haus seine Ruhe und Kraft geben.

Zur Zeit der Gründung der Privata lebte mein Urgrossvater Samuele Giovanoli als Bauer und einer der ersten Skilehrer des Engadins, im Haus „La Motta“ im Fextal. Er begann erst sehr spät mit der Malerei und erlangte nach seinem Tod grössere Bekanntheit als „Paradiesmaler aus dem Fextal“ und als einer der bedeutendsten Schweizer Laienmaler des 20. Jahrhunderts.

Einige seiner Bilder, die in verschiedenen Ausstellungen gezeigt wurden, finden Sie in unserem Speisesaal und in den Korridoren unseres Hauses.

Samuele Giovanoli
Samuele Giovanoli war Bauer und einer der ersten Skilehrer des Engadins.

Die erste offizielle Wintersaison

Nach zunächst ausschliesslichem Sommerbetrieb, beginnt die erste offizielle Wintersaison der Privata im Dezember 1926. Meine Grosstante Annigna Bezzola und meine Grosseltern Paula Giovanoli-Bezzola und Arno Giovanoli übernehmen die Privata mit Sommer- und Winterbetrieb im Jahre 1935.

Ab den 50er Jahren nimmt der Wintersport immer mehr Fahrt auf und 1953 entsteht in Sils der erste Skilift Vanchera, 1963/64 in Surlej die Corvatsch Bahn und 1973/74 wiederum in Sils die Furtschellas Bahn. 1969 findet der erste Engadin Skimarathon statt. Ende der 60er Jahre feiert auch mein Vater Dumeng Giovanoli seine grössten sportlichen Erfolge mit 5 Weltcup-Siegen, einem Gesamtweltcupsieg im Slalom sowie einer Silber- und Bronze-WM-Medaille.

Sils bleibt aber weiterhin vor allem auch ein Anziehungspunkt für Natur- und Ruhesuchende genauso wie für Intellektuelle und Künstler. Marc Chagall, der in den Jahren 1960 und 1961 mehrfach bei uns zu Gast war, malte in dieser Zeit in der Privata unter anderem die Bilder „Fensterbild mit Blumenstrauss“ und „Das Fenster von Sils-Maria“. (Bilder nicht im Besitz der Familie)

Pensiun Privata Sils Maria

Die typischen Engadiner Sgraffito-Hausinschriften

1973 übernehmen meine Eltern Dumeng und Ursula Giovanoli die Privata und entwickelten, mit umfangreichen Investitionen in den Komfort der einzelnen Zimmer, das Haus konsequent weiter. Dabei wurde auch die einheimische Tradition des Handwerks nie vernachlässigt. Zum Beispiel, die für das Engadin typischen Sgraffito-Hausinschriften. Mittels dieser Technik werden Fassaden und Wohnräume dekorativ gestaltet. Bereits 1956 realisierte der bekannte Künstler Giuliano Pedretti die Sgraffiti in der Stüvabella. 1998 führte er einen weiteren Auftrag im vergrösserten Speisesaal aus. Später ritzte der Sänger und Künstler Paulin Nuotclà die Sgraffiti in einigen unserer Gästezimmer.

Wichtig war meinen Eltern in dieser Zeit insbesondere die Entwicklung der gehobenen Küche und die Pflege der von lokalen Traditionen beeinflussten Menüs. Unsere Köche verwenden bis heute viele der von meinem Vater Dumeng Giovanoli geschaffenen Rezepte.

Die künstlerische Familientradition lebt in meinem Bruder Gian Andri fort. Seine beeindruckenden Photographien schmücken das Haus und zeigen immer wieder ungewohnte und neue Perspektiven des Engadins.

Pensiun Privata Sils Maria

Ein besonderer Ort, wo sich Natur, Sport, Kunst und Kultur verbinden

2008 habe ich die Privata von meinen Eltern übernommen und darf sie in der vierten Generation, zusammen mit einem ambitionierten Team als Gastgeberin führen. Es ist unser Anliegen, die vielen guten Traditionen und vielfältigen Einflüsse, die das Haus in vier Jahrhunderten geprägt haben, kontinuierlich weiter zu entwickeln und dabei die besondere Seele des Hauses zu bewahren.

Dass die Pensiun Privata, die sich seit ein paar Jahren Hotel Privata nennt, ein so besonderer Ort ist, an dem sich Natur, Sport, Kunst und Kultur auf einzigartige Weise verbinden, verdankt das Hotel nicht zuletzt auch seinen Gästen, die den guten Geist des Hauses seit nun hundert Jahren mitprägen.

Pensiun Privata Sils Maria

2021 – ein besonderes Jahr: 100 Jahre Privata

Zum Jubiläum erschien das Rezeptbuch «tschient ans» mit 100 Rezepten von Dumeng Giovanoli und Fotos von Gian Giovanoli. Die Auflage ist limitiert und nicht käuflich erwerblich. Ein Geschenk an unsere treuen Gäste und Freunde.

Nebst «tschient ans» entstand das grosse Werk «bap&figl». Infos unter www.giangiovanoli.com